Mini-Ruhestand: die Alternative?

Bist Du gestresst? Hast Du noch zu viele Jahre bis zur Rente? Fragst Du Dich manchmal, wie Du die Zeit durchhalten sollst? Warum gehst Du dann nicht öfters in einen Mini-Ruhestand?

Nichts als Stress

Kennst Du das? Nichts als Stress die ganze Woche über. In der Arbeit. In der Familie. Nur Stress und Hektik. Der Job nervt, aber da muss man halt durch. Und zu allem Übel ist am Ende des Geldes noch viel zu viel Monat über. 😉

Vielleicht denkst Du Dir auch: "Wenn ich doch nur schon mal in Rente wäre, dann wäre alles anders." Ja, anders wäre es sicher. Aber wäre es besser?

Lebensziel Rente

Sprüche wie: "Zwanzig Jahre muss ich noch durchhalten" hast Du sicher schon oft gehört oder - sei mal ehrlich - vielleicht auch schon selbst gesagt. DURCHHALTEN. Puh... ein hartes Wort. Warum durchhalten? Was ist damit gemeint? Die Antwort ist einfach. Man ist vielleicht unzufrieden mit dem aktuellen Status Quo und sehnt sich nach Ruhe, Erholung oder was auch immer. Also kämpft man sich durch ein Leben, das einen vielleicht nicht glücklich macht in einem Job, den man nicht mag und hält durch, bis man irgendwann alt ist und in Rente gehen kann. Und wie gesagt, dann soll alles anders werden.

Was ist Rente eigentlich?

Was ist eigentlich Rente? Laut Wikipedia ist Rente ein Einkommen, welches ohne aktuelle Gegenleistung bezogen wird, zum Beispiel aus angelegtem Kapital.

Die meisten Menschen im Mitteleuropa verstehen darunter wohl Leistungen aus einer gesetzlichen Rentenversicherung. In Deutschland ist zum Beispiel ein bestimmter Personenkreis gesetzlich dazu verpflichtet, in die Deutsche Rentenversicherung einzuzahlen. Ab einem gewissen Zeitpunkt erhält man dann regelmäßig Leistungen, welche es einem ermöglichen sollen, davon zu leben, ohne weiterhin erwerbstätig sein zu müssen. Wie gut das in der Praxis funktioniert, soll mal dahingestellt bleiben. Das kommt auch immer auf den Einzelfall an.

So gibt es Menschen, die sich ausschließlich auf die gesetzliche Rentenleistung verlassen, welche Sie irgendwann mal erhalten sollen, während andere schon bei Zeiten privat vorsorgen, um sich einen gewissen Lebensstandard zu sichern. Wie gesagt, alles sehr individuell.

Endstation Rente?

Was passiert eigentlich, wenn der große Tag da ist? Der letzte Arbeitstag ist vorbei. Hurra! Was erwartet Dich dann? Nun, vielleicht freust Du Dich, da Du nun ausschlafen kannst. Das verstehe ich. Ich schlafe auch gerne aus, wann immer es geht. 😉 Und dann? Nun vielleicht denkst Du Dir, dass Du jetzt genug Zeit hast für Gartenarbeit? O.K. Und dann? Ja, Du triffst Dich mit Freunden. Also mit denen, die ebenfalls schon in Rente sind. Ah ja. Und dann?

Hm, vielleicht denkst Du Dir aber auch: "Ich mach dann gar nichts mehr." Ich habe mein Leben lang genug gearbeitet. Auch ein interessantes Lebensziel. Man freut sich ein Leben lang darauf, einfach nur als alter Mann oder Frau nichts mehr zu machen. Ruhestand wörtlich genommen. Wie gesagt: interessant. Aber ob's dann auf dauer glücklich macht?

Warum freut man sich so auf die Rente

Es hat, wie oben angesprochen, verschiedene Ursachen, warum man sich so auf die Rente freut. Im Laufe meines Lebens habe ich viele Menschen getroffen, die Ihre Rente gar nicht mehr erwarten konnten, und sich so Tag für Tag durch's Leben quälten - immer mit dem Ziel, am Ende der heißersehnten Rente einen Schritt näher zu sein. Alle paar Jahre waren Sie frustriert, wenn dann die Politik wieder über eine Erhöhung des Eintrittsalters diskutierte. Das erinnert mich immer an den berühmten Esel, der einer Karotte nachrennt, die man, auf ihm sitzend, mit einer Angel vor seine Nase hält.

Bei vielen Menschen steht beim Stichwort Rente nicht unbedingt das Geld im Vordergrund, sondern das tun und lassen zu können, was man will. 
Das entspannte Leben. Erholung. Mit einem Wort das, was man als Ruhestand bezeichnet.

Der lange Weg zum Glück

Wenn Du auch so denkst, dann solltest Du mal überlegen: ist es erstrebenswert, sich durch Jahrzehnte zu quälen, die besten Jahre des Lebens gedanklich nur in der Zukunft zu leben und dabei vielleicht jeden Tag ein Stück unglücklicher zu werden? Nur um dann wenn, man alt ist festzustellen, dass man vielleicht die letzten Jahrzehnte in einem Leben verbracht hat, welches einem Tag für Tag wie Kaugummi vorgekommen ist?

Solltest Du jetzt denken: NEIN! Das kann es doch nicht sein. Dann möchte ich Dir jetzt einmal etwas zeigen. Voila: die Mini-Rente - oder genauer: der Mini-Ruhestand.

Der Mini-Ruhestand

Mini-Ruhestand? Hört sich so auf Anhieb nicht gerade erstrebenswert an. Aber keine Angst. Der Mini-Ruhestand hat nichts mit Geld zu tun, sondern vielmehr mit den Freiheiten eines Ruhestands.

Das Prinzip dahinter ist einfach. Wie gesagt: viele Menschen leben ein unerfülltes Leben und erhoffen, dass sie irgendwann, wenn sie alt sind, endlich in Rente gehen können um dann tun und lassen zu können, was sie wollen..

Viele Menschen warten auf die Rente, meinen damit aber Ruhe, Entspannung und Erholung.

Aber was ist, wenn man diesen Ruhestand nicht mehr in vollen Zügen genießen kann, weil die Jahrzehnte bis zur Rente Ihre Spuren hinterlassen haben? Oder vielleicht erlebt man ja den Ruhestand gar nicht. Ganz zu schweigen von all den stressigen Jahren.

Mein Ansatz ist der Mini-Ruhestand. Und der funktioniert erschreckend einfach. Anstatt ein Leben lang auf den Ruhestand zu warten, kann man ja in regelmäßigen Abständen kleine Ruhestands-Phasen einlegen. Genauer gesagt einen Mini-Ruhestand.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass sich in meinem Umfeld genau die Menschen am Meisten auf Ihren Ruhestand in der Rente freuen, die sich kaum Auszeiten gönnen. Urlaub? Gut da werden dann Fenster gestrichen, das Haus noch einmal zusätzlich geputzt - dieses mal besonders gründlich - oder was auch immer. Am Ende des Urlaubs ist man null erholt und sieht schon wieder mit Schaudern der Arbeitswoche entgegen. Spaß haben? Hm,... könnte ja ein paar Euro kosten. Außerdem gibt's zu Hause noch sooo viel zu tun.

Ein Mini-Ruhestand ab und zu bedeutet ganz einfach, dass man sich gezielt eine Auszeit nimmt und nur das tut, was einem gut tut.

Das heißt nicht, dass man gleich Urlaube buchen oder kostspielige Hobbies ausüben muss. Vielleicht reicht die wöchentliche Yogastunde oder ein Spaziergang im Wald mit leise gestelltem Smartphone.

Wichtig dabei ist

  • dass es einem dabei gut geht
  • dass man weg kommt vom Alltag
  • dass man vielleicht auch dabei lachen kann
  • dass man etwas macht, was einem Freude bereitet

Diese kleinen Auszeiten können Kraft und Energie spenden. Sie können glücklich machen. Sie können das Ziel sein, das uns den stressigen Alltag erträglicher macht.

Der Vorteil dabei: man muss nicht auf etwas wie die Zeit als Rentner oder Rentnerin hoffen, welche vielleicht noch Jahrzehnte von heute entfernt ist.

Vielmehr man freut sich auf etwas, was nur noch ein paar Tage oder Wochen in der Zukunft liegt. Und das macht es oft viel erträglicher, unbequeme Alltagssituationen zu meistern, wenn man weiß: in zwei Tagen bin ich wieder im Mini-Ruhestand. 🙂

Bild von Peter H auf Pixabay

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